Trotz jahrelanger Zweitliga-Zugehörigkeit ist es uns nicht entgangen, dass mittlerweile auch in der Bundesliga Montagsspiele zum Spielplan gehören sollen. Die bundesweiten Proteste sind schließlich im ganzen Land angekommen und unter den Fußballfans in Deutschland gibt es keine zwei Meinungen: Es gibt absolut kein Verständnis mehr für die Entscheidungen der Clubvertreter, die die Spieltage immer noch weiter zerstückeln. Als Fan fragt man sich zurecht: Warum vergraulen die Clubs eigentlich ihre eigenen Fans und erschweren ihnen den Stadionbesuch? Bloß für ein paar müde Euro mehr in der Kasse?!

 

In Nürnberg, wo die Glubbfamilie wie keine zweite zum Erfolg des Vereins beitragen kann, sind wir in dieser Hinsicht besonders sensibel. Geprägt durch leider regelmäßige Zweitliga-Zeiten, welche wir stets als Zuschauermagnet repräsentierten, sind uns die Montagsspiele seit jeher ein Dorn im Auge. 2008 – die Anstoßzeiten der zweiten Liga wurden damals auf unchristliche Uhrzeiten gelegt und weiter zerstückelt – wurde in Nürnberg mit einem 20-minütigen Stimmungsboykott bei Montagsspielen auf breiter Basis gegen diese Missstände protestiert. Allein, es half nicht viel, die Vertreter in der DFL hielten auch in Zukunft die Hände auf, ohne die Interessen der eigenen Fans zu berücksichtigen.

 

Im Jahr 2017 spitzte sich der Konflikt zwischen Fußballfans und DFB/DFL weiter zu. Ein Kritikpunkt: Die immer unerträglicher werdenden Anstoßzeiten. Auf einem Treffen äußerte der Nürnberger Fan-Vertreter gegenüber Christian Seifert (Vorsitzender der Geschäftsführung der DFL) welche Brisanz dieses Thema hat – gerade in Nürnberg. Herr Seifert zeigte sich durchaus verständnisvoll, verwies jedoch auf die Bundesligaclubs, die eben jeden Groschen mitnehmen wollen. Natürlich muss das Umdenken dort beginnen, bei unseren eigenen Vereinen! Es erklärt aber nicht, warum die DFL ausgerechnet das Heimspiel unseres Glubbs gegen Leverkusen auf einen Montag terminiert hat! Weil wir es ja sowieso schon gewohnt sind? Wir werden uns nie daran gewöhnen! Im Gegenteil, es wird Zeit, die Proteste wieder deutlich hochzufahren. Die breite Unterstützung, messbar an der Lautstärke der regelmäßigen „Scheiß DFB-Gesängen“, macht es sogar notwendig, ein deutliches Zeichen zu setzen.

 

Bundesweit ist für den gesamten Spieltag von fast allen Kurven der ersten vier (!) Ligen ein 45-minütiger Verzicht auf organisierte Stimmung geplant (zur Stellungnahme). Ähnlich wie am 5. Spieltag in Dortmund ist es also durchaus erlaubt und gewünscht auch in dieser Zeit Emotionen zu zeigen. Ziel muss jedoch abermals sein, einen deutlichen Unterschied zwischen einem seelenlosen Stadion und einer lebendigen Kurve zu verdeutlichen. Bundesweit geht man also bewusst einen Schritt weiter, von 20 Minuten hoch auf 45 Minuten, mit weiterer Luft nach oben – sollten wir bei DFB und DFL immer noch kein Gehör finden.

 

Unser Spiel am Montag gegen Leverkusen wird aber natürlich besonders im Fokus stehen. Deshalb werden wir nicht nur 45 Minuten keine Stimmung organisieren, wir werden 45 Minuten die Stimmungsblöcke komplett leer lassen. Wir wissen, dass dies ein großer Eingriff in die Spieltagsgestaltung eines jeden Einzelnen ist. Jeder will das Spiel sehen. Wir müssen dieses Opfer jedoch bringen: Jeder von uns hat einen Bekannten, der es an diesem Montag wahrscheinlich nicht ins Stadion schaffen wird. Wir müssen dafür sorgen, dass jeder Glubberer „naus zum Glubb“ fahren kann – und das geht nur am Wochenende!

 

Wir bitten daher alle Fans aus den Stimmungsblöcken, die ersten 45 Minuten von einem anderen Block oder hinter der Plexiglasscheibe zu verfolgen. Wir sind uns sicher, jeder wird schon sein Plätzchen finden, aber egal wie, wir zählen auf euch und eure Solidarität. Alle Glubbfans, die es montags einfach nicht schaffen oder schaffen wollen, weil sie eine nicht unübliche Anreise von 100 Kilometern und mehr zu bewältigen haben, werden es euch danken! Genauso übrigens die Fans aus Leverkusen, die bereits angekündigt haben ihr Montagsspiel in Nürnberg zu boykottieren – die einfache Wegstrecke liegt für sie bei 430 Kilometern.

 

Zu Beginn der zweiten Halbzeit werden wir schließlich die Blöcke betreten und nach einer weiteren, kurzen aber heftigen Protestphase, den Support aufnehmen.

 

Kommt bei Fragen wie immer auf uns zu. Wir sind eine Familie. Und wir haben richtig Bock der DFL ihr schickes Montagsspiel ordentlich zu versauen.

 

Dies muss das letzte Montagsspiel in Nürnberg werden!

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