Die fehlende Sinnhaftigkeit der DFB-Strafe (Sperre der Blöcke 7, 9 und 11 für das Aue-Heimspiel)
ist in aller Munde. Dies ist aber auch schon der einzig positive Aspekt – rund um die Suche nach
einer zeitweisen Heimat für die Nordkurve Nürnberg. Mit der Blöcken 30 + 32 wollte Ultras Nürnberg
dem Wunsch nachkommen, auf einen Standort auszuweichen, der weniger ausgelastet als die
Gegengerade ist. Bereits auf der offenen Veranstaltung im Lokal von Ultras Nürnberg wurde
diese Lösung ins Auge gefasst – und anschließend hier auf dem Blog kommuniziert.
Verein und Sicherheitsorgane sahen zum Erstaunen der Fans allerdings
ein so massives Sicherheitsproblem, dass man die Karten für die Südkurve ad hoc aus dem
Verkauf nahm. Dieses Sicherheitsproblem resultiert jedoch ausschließlich aus Vermutungen
sowie Unkenntnis über die Bewegung und kann durch keine Fakten belegt werden.
 
Beim FCN scheint man auch darüber verärgert zu sein, dass die Entscheidung für die Südkurve
nicht mit dem Verein direkt abgesprochen wurde. Hier sehen wir allerdings beileibe keine böse
Absicht – wir hatten es ja schon vorher geschrieben: Es war eine offene Veranstaltung – kein
Vertreter des Vereins war anwesend oder hatte sich im Vorfeld beziehungsweise danach
erkundigt. Gerade in Zeiten einer massiven „Kommunikations-Eiszeit“ hätte auch das Fanprojekt
eine Hilfe sein können – selbiges war anwesend, wurde vom Verein aber offenbar auch nicht zur
Veranstaltung befragt. Nicht zuletzt: Es ist ein freies Land, niemand sollte um Erlaubnis fragen
müssen, für welchen Block er sich Karten kauft!
 
Hintergrund der Strafe des DFB waren die Probleme (Pyrotechnik) beim Auswärtsspiel in Karlsruhe.
Sicher können wir mit etwas Abstand selbstkritisch einräumen, dass wir in der Vergangenheit auch
nicht alles richtig gemacht haben. Dies gilt bei einer objektiven Betrachtung allerdings auch für die
Vertreter des 1.FC Nürnberg. Ohne erkennbaren Grund wurden die Freiheiten der Kurve fortwährend
eingeschränkt. Am Ende wurde sich seitens Ultras Nürnberg für mehr Abstand entschieden – in der
Hoffnung, dass eine „Auszeit“ auf beiden Seiten die verhärteten Fronten abbauen würde.
 
Rund um die Posse „Karten für das Aue-Heimspiel“ ist das sprichwörtliche Fass nun leider übergelaufen.
Konkret hatten wir Lösungsansätze angeboten, um das Aue-Heimspiel mit gutem Willen für alle Besucher
reibungslos zu gestalten. Eine störungsfreie „Übersiedlung“ hatten wir signalisiert und auch von den
Gästefans wäre in dieser Situation die notwendige Sensibilität sowie Solidarität vorhanden gewesen.
Vom Verein hätte man daher einen gegenseitigen Vertrauensvorschuss erwarten können – sind wir
ehrlich: Ohne einen Vertrauensvorschuss von beiden Seiten kann sich die Situation nicht
verbessern – und wir können mit Blick auf die letzten Monate behaupten, unseren Teil dazu
beigetragen zu haben. Die Entscheidung des Vereins und der Sicherheitsbehörden den Umzug
in die Südkurve zu verweigern, stellt für uns dagegen einen weiteren Tiefpunkt da. Seitens des
FCN wurde keine akzeptable Lösung angeboten und kein Wille, den Fans entgegen zu kommen,
gezeigt. Es wäre eine Möglichkeit gewesen, das Verhältnis zur Nordkurve wieder in richtige Bahnen
zu lenken. Sie wurde verpasst.
 
Als Konsequenz bleibt Ultras Nürnberg im Moment nur der traurige Schritt, den Support vorerst einzustellen.
Das gilt für die beiden Heimspiele gegen St. Pauli und Aue. Nach dem Aue-Heimspiel sind alle interessierten
Fans abermals ins Lokal von Ultras Nürnberg eingeladen – hier werden wir zusammen diskutieren, wie der
weitere Weg aussehen kann. Darüber hinaus möchten wir Euch dort konkreter erklären, warum wir nun zu
diesem drastischen Schritt greifen mussten. Die Entscheidung ist uns nicht leicht gefallen, aber bei allen
Überlegungen erscheint es vor allem für das Aue-Heimspiel die beste Lösung zu sein, die nicht noch weiteres
Öl ins Feuer gießt. Jeder kann sich seinen Platz im weiten Rund nun selbst aussuchen – oder auch zuhause bleiben.
Ultras Nürnberg wird als Gruppe selbstverständlich das Spiel besuchen.
 
Ultras Nürnberg, April 2017
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