Nun ist sie gekommen, die größtmögliche Katastrophe. Wir stehen mit dem Rücken zur Wand. Zwei Relegationsspiele, welche wahrscheinlich über den sportlichen Werdegang der nächsten zehn Jahre entscheiden – und wir können nicht dabei sein. Gefangen in einem kranken Fußball-System, ausgesperrt aufgrund einer Pandemie und aus Hörigkeit zum TV-Diktat, repräsentiert von einer Lizenzspielermannschaft, die es bisher nicht verdient hat, unsere Farben zu tragen. Nie haben wir den Fußball mehr gehasst als in den letzten Monaten.

Doch die Liebe zu unserem Verein ist ungebrochen.

Nennen wir das Kind doch beim Namen. Es gibt manche Leute im Umfeld des FCN, die sich die sportliche Katastrophe eigentlich nur wünschen. Vielleicht scharren sie schon mit den Hufen, um ihre eigenen Vorteile aus dem Kollaps zu ziehen. Teilweise bezeichnen sie sich dennoch als „treue Fans“. Wir, Glubbfamilie, sind davon kein Teil!

Wir tragen auch in dieser vielleicht dunkelsten Stunde der gesamten Vereinsgeschichte unser Wappen mit Stolz. Wir zeigen nun erst recht unsere rot-schwarzen Farben, damit sich auch der letzte gottverdammte Klugscheißer wundert, was mit den Nürnbergern los ist: Warum stehen die immer noch aufrecht und ducken sich nicht weg?!

Für uns gilt: Abgerechnet wird nach dem 11.07. – mit den Funktionären, mit der Mannschaft, mit allem. Dann kann geschimpft, kritisiert und getobt werden. Bis dahin müssen wir alles versuchen, um den Abstieg abzuwenden. Es gibt für uns nichts Schlimmeres, als während der Geisterspiele in die dritte Liga abzusteigen. Denn ohne das Stadion sind unsere Handlungsmöglichkeiten extrem eingeschränkt.

Nochmal: Die Liebe und Treue zu unserem Verein hat nichts mit jenen Profifußballern zu tun, welche dieses Jahr zufällig das Trikot unseres 1. FC Nürnbergs tragen. Diese können zur größten Schande einer ganzen Region werden – sie können diese Schande aber IMMER NOCH verhindern. 

Wir stehen hinter unseren neuen Trainern Michael Wiesinger, welcher knapp 200 Spiele für unseren Verein bestritt, sowie hinter unserer Legende Marek Mintal. Allein diese beiden Namen zeigen uns, dass der FCN so viel mehr ist, als diese Hülle, welche sich im geleckten Businessbetrieb der DFL

Spieltag für Spieltag bis auf die Knochen blamiert. Der FCN, das sind zum Beispiel auch die

Mitarbeiter aus dem Fanshop und anderen Bereichen, die nichts mit dem sportlichen Betrieb zu tun haben, welche im Moment um ihre berufliche Existenz fürchten müssen. Der FCN, das sind vor allem wir Fans – und wir haben keinen Bock, dass Leute unser Wappen in den Dreck ziehen. Es ist und bleibt ein schmaler Grat zwischen berechtigter Kritik und Wut sowie ehrlosen, cholerischen Schimpftriaden gegenüber dem Verein, welche in einer widerlichen Hemmungslosigkeit die gesamte Glubbfamilie und 120 Jahre Vereinsgeschichte beschmutzen.

Ein Motto, welches uns schon seit Jahren begleitet und auch auf einer Zaunfahne verewigt wurde, lautet: „Was auch immer passiert, wir lieben dich sowieso“. Diese Liebe, Glubbfamilie, müssen wir die nächsten Tage mit allen uns möglichen Mitteln zeigen! Tragt euer Trikot, hängt eure Fahnen an eure Balkons, malt Spruchbänder und hängt diese in der Stadt auf. 

Zeigt mit erhobenem Haupt und breiter Brust, was einen Fan des 1. FCN ausmacht. Denn untergehen werden wir nur dann, wenn wir nicht mehr an unsere Gemeinschaft glauben.

 

ULTRAS NÜRNBERG – NO SURRENDER im Juli 2020

 

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