Relevanz hatte das Spiel nur für den Gegner. Jene Aussage wird den FCN auch die restlichen drei Spiele der Saison 2014/15 verfolgen, ehe die Saison auch tatsächlich ad acta gelegt werden kann. Zum Auftakt der „Irrelevance Tour“ gastierte der FCN beim Tabellenführer aus Ingolstadt, der bei einem Sieg so gut wie aufgestiegen gewesen wäre. Dies verhinderten Javier Pinolas wilde drei Minuten, in denen er erst die Gastgeber per Eigentor in Führung brachte, ehe er den Ausgleich von Danny Blum mit Präzisionsflanke vorbereitete. Der Torschütze war an diesem Montagabend auch derjenige, der die meiste Hoffnung für die nächste Saison verbreitete.

Der 24-jährige Blum versprühte nämlich in den dreißig Minuten auf dem Platz mehr Torgefahr als die gesamten restlichen Offensivkräfte des FCN zusammen. Wären seine Bewegungen nicht zu schnell für das langsame Auge des Schiedsrichtergespanns gewesen, er hätte zumindest die Gelegenheiten für zwei weitere Tore erhalten. Mit seiner Geschwindigkeit und Schusstechnik ist Blum nichtsdestotrotz ein Hoffnungsträger für die Saison 2015/16 sofern er nun von weiteren Verletzungen verschont bleibt. Immerhin bewies er gegen die „Schanzer“ sogar Kopfballstärke.

Die hatte zuvor auch Javier Pinola bewiesen, allerdings mit einem gezielten Kopfball ins eigene Tor. Es war einmal mehr der inzwischen bekannte Aussetzer, den sich die Club-Defensive stets leistet. Immerhin war die Abwehr von einer der gefährlichsten Offensiven der Zweiten Liga nicht zu überwinden gewesen. Gerade die Standards der Ingolstädter verteidigte der FCN meist gut, wenn auch nicht immer konventionell, wie einige Faustabwehren von Raphael Schäfer eindrucksvoll bewiesen.

Auch Dave Bulthuis blieb – trotz mancher Wackler – auch beim zweiten Einsatz als Innenverteidiger weitestgehend stabil. Ob der Holländer damit jedoch eine Option für die Zukunft ist, bleibt offen, denn spielerisch ist der 24-Jährige den Konkurrenten weit unterlegen. Andererseits betonte René Weiler erst kürzlich, dass der Kader mit zu wenigen Kämpfern ausgestattet sei, als er fragte, ob der FCN auch eine Mannschaft habe, die über den Kampf Spiele gewinnen kann. Die Beschreibung als Kämpfer ist eine, die auf Bulthuis, ebenso wie auf Pinola, durchaus zutrifft. Also doch weiter mit Dave?

Dass es ab der Saison 2016/17 nicht mehr mit Adidas weitergeht ist inzwischen bekannt. Angesichts der Rutscheinlagen einiger Spieler (Schäfer, Celustka) in Adidas-Schuhen scheint diese Veränderung nicht nur Negatives mit sich zu bringen. Überhaupt war es um die Standfestigkeit der FCN-Spieler an diesem Abend eher schwächer bestellt, immer wieder verließen die Akteure ihre Füße, um zu grätschen und die Ingolstädter zu stoppen. Dieses Annehmen der Zweikämpfe führte nicht nur zu fünf Gelben Karten, sondern auch dazu, dass die Gastgeber nicht so ins Spiel kamen wie man das von einem künftigen Bundesligisten erwarten hätte können.

Damit der FCN einen künftigen Bundesligisten darstellt, bedarf es noch einiger Entwicklung. Doch die Resultate gegen die Spitzenteams der Zweiten Liga, gegen die man unter Weiler stets mithalten konnte, geben einen Hinweis, dass der eingeschlagene Weg der richtige sein könnte. Nun bedeutet mithalten noch keineswegs „besser sein“ und nur ein „besser sein“ garantiert einen Platz an der Tabellenspitze. Momentan gilt es lediglich die Saison mit Anstand zu Ende zu bringen und auch den anderen dreien, die da noch kommen zu zeigen, dass Relevanz allein keine Garantie für einen Sieg ist.

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