Norkurve Nürnberg,

der DFB schafft es nicht mehr aus den Schlagzeilen. Erst das peinliche WM-Aus, dann der unglückliche Umgang in der Causa Özil, nun wurde bekannt, dass die DFB-Chefs das Länderspiel gegen Peru aus Angst vor Fanprotesten nach Hoffenheim verlegen ließen. Gleichzeitig ringt der Verband mit allen Mitteln um die EM 2024, deren Vergabe in den kommenden Wochen aussteht.

Wie bereits angekündigt werden auch wir in den kommenden Wochen unsere Proteste intensivieren. DFB und DFL haben uns vor allem als einfache Stadiongänger verarscht. Zwei Mal haben wir uns vergangene Saison mit den Chefs der Verbände an einen Tisch gesetzt – beide Male war auch ein Vertreter unserer Kurve vertreten. Es wurde deutlich: Lassen die Proteste in den Kurven nach, sieht auch der DFB keinen Bedarf zu handeln. Im Gegenteil: es wird sogar noch schlimmer. Wenige Tage nach dem zweiten Gespräch folgte die bis dahin unbekannte Ankündigung, dass die Montagsspiele jetzt auch in der 3. Liga stattfinden.

Deshalb ist es notwendig die Aktionen im Stadion zu intensivieren. Bei unserem Auswärtsspiel in Dortmund werden wir für 20 Minuten auf jegliche organisierte Unterstützung verzichten. Die Aktionen finden an diesem Spieltag bundesweit statt. Die wichtigsten Infos dazu findet ihr im bundesweiten Protestaufruf. Den haben wir unten angefügt. Weitere Aktionen folgen.

Natürlich soll dieser Protest nicht inhaltsleer sein. Bereits vergangenen Dezember haben wir deutschlandweit Positionspapiere mit unseren Forderungen veröffentlicht. – Aus aktuellem Anlass ist in den Positionspapieren das Thema Videobeweis ergänzt worden. Erst vergangenes Wochenende in Bremen haben wir unter diesem Irrsinn leiden müssen. Der Videobeweis raubt dem Spiel Spontaneität und nutzt nur einem: dem Fernsehzuschauer.

Die Positionspapiere im Überblick:

-        Anstoßzeiten

-        Fanrechte

-        Kommerzialisierung

-        Sportgerichtsbarkeit

-        Stadionverbote

Wichtig ist es uns noch zu betonen: Sämtliche Proteste richten sich NICHT gegen die Mannschaft oder den 1.FC Nürnberg. Wir werden Mannschaft und Trainer von den Aktionen in Kenntnis setzen. Vor allem wollen wir in dieser Saison gemeinsam Spaß haben!

Uns ist klar, dass solche Schritte nicht für jeden einfach sind. Deshalb werden wir am Samstag nach dem Heimspiel gegen Hannover umfassend über die aktuellen Proteste informieren. Bleibt einfach nach Abpfiff im Stadion. Im Block 911 werden wir über die Hintergründe berichten.

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Der bundesweite Protestaufruf

„Wir sind weiterhin bis in die Haarspitzen motiviert, uns für die Grundwerte des Fußballs und gegen eine weitere Entfremdung des Fußballs durch Korruption, Gutsherrenmachenschaften und Kommerzialisierung einzutreten. Wir sehen es mehr denn je als unsere Verantwortung gegen den DFB und die DFL aufzustehen und wissen zehntausende Unterstützer in den Kurven des Landes hinter uns.‘‘

So schlossen wir vor rund einem Monat unsere Erklärung zu dem Abbruch der Gespräche (Faszination-Nordkurve Link) mit den Verbänden. Wir führten dabei aus, dass der Beitritt der Fanseite zu einem wie auch immer gearteten ,,runden Tisch‘‘ keine Verbesserung für jene Fanseite mit sich gebracht hat und wohl auch nicht bringen wird. Viel mehr handelte es sich bei den Gesprächen um eine für die Verbände gesichtswahrende Vorgabe von Dialogbereitschaft, ohne dabei jedoch gewillt zu sein, tatsächliche Verbesserungen im Sinne der Fußballfans durchzusetzen. Auch die geleakten E-Mails zwischen DFB-Präsident Reinhard Grindel und seinem Vizepräsident Rainer Koch haben uns gezeigt, dass der Abbruch der Gespräche ein richtiger Schritt war.

Diese Resignation bezieht sich dabei jedoch einzig und allein auf die besagten Gespräche, nicht jedoch auf unseren grundsätzlichen Kampf für einen anderen Fußball. Einen Fußball, der sich an der Basis orientiert, statt die Spirale in immer neue Höhen zu drehen. Der den Fokus auf die Fans legt, statt sich nur nach Investoren, Stakeholdern und dem großen Geld zu richten.

Wenn die Anliegen der Fans in Gesprächen kein Gehör finden, dann vertreten wir sie wieder dort, wo man uns nicht ignorieren kann: In unseren Stadien und Kurven. Wir haben angekündigt, dass man von uns hören wird und setzen das in der kommenden englischen Woche, dem 5. Spieltag, um.

In den ersten 20 Minuten der Spiele werden wir auf einen wie üblich organisierten Support verzichten. Stattdessen werden wir unseren Protest in die Stadien tragen und zeigen, dass die große Masse an Fans nicht damit einverstanden ist, was einige wenige Funktionäre mit unserem geliebten Fußball veranstalten.

Über die genaue Ausgestaltung des Protests werden die jeweiligen Fanszenen informieren. Schließt euch den Protesten an, um ein einheitliches und starkes Zeichen zu setzen! Zeigt denen da oben, dass die Fans in den Stadien nicht gewillt sind, immer neue Auswüchse der Kommerzialisierung und Entfremdung in Kauf zu nehmen!

Die Fanszenen Deutschlands im September 2018

 

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