Wenn alles für einen läuft, nichts schief geht, dann spricht man gerne davon, dass alles „wie gemalt“ verlaufen ist. Bleibt man in diesem Bild, war das Spiel des FCN gegen den FC Schalke 04 ein Picasso, ein Rembrandt, ein da Vinci. Mit der besten Saisonleistung, die noch dazu zum bestmöglichen Zeitpunkt in der Saison kam, besiegte der Glubb die Gäste aus Gelsenkirchen. Grund dafür war die nahezu perfekt funktionierende Strategie und eine bestens aufgelegte Offensivreihe mit einem herausragenden Daniel Didavi.

Jener Didavi legte das 1:0 mit einem Freistoß auf und erzielte das dritte und vierte Tor der Gastgeber selbst. Doch er zeichnete sich aber darüber hinaus durch die Qualitäten aus, die er im Laufe der Saison immer wieder angedeutet hatte: Kreativität, gutes Auge, Passgenauigkeit, Schnelligkeit. Wie ausgelöscht dank ihm die Sorgen darüber, dass der FCN kaum Chancen erarbeiten kann.  Kritiker könnten nun einwerfen, dass nur eines der vier Tore, das dritte, herausgespielt war, die anderen drei aber nach Standards fielen. Diese Kritik würde aber die spielerische Überlegenheit des FCN verkennen.

Denn der Glubb hatte die Schalker mit Ausnahme der ersten zehn Minuten komplett unter Kontrolle. Mit stetigem frühen Pressing wurden die Gäste ein ums andere Mal frustriert, konnten nie in Ruhe ihr Spiel aufziehen. Die Schalke Offensivspieler bekamen selten Zuspiele, wenn diese kamen waren sie dann meist sehr ungenau. Dies führte im Laufe des Spiels dazu, dass Raúl sich immer weiter fallen ließ, um frühzeitig an Bälle zu kommen und sie zu verteilen. Damit fehlte er aber vorne als Anspielstation.

Hinzu kam, dass die Schalker, da der FCN ihnen sofort auf den Füßen stand, schnell dazu übergingen den Ball lang in Richtung Huntelaar zu hieven. Diese Bälle waren jedoch ein gefundenes Fressen für Philipp Wollscheid, der bei den hohen Zuspielen der Schalker immer richtig stand und zusätzlich den Schalker Torjäger stets im Griff hatte. Wäre nicht Raphael Schäfers seltsamer Ausflug in der 85. Minute nicht gewesen, es wäre eine perfekte Defensivleistung gewesen.

Von der Defensivleistung der Gäste kann man das nicht behaupten, doch der Grund für die Stärke des Glubbs lag nicht in der Schwäche der Schalker. Vielmehr wussten die Gastgeber ihre Vorteile geschickt auszunutzen. Diese lagen vor allem in der Geschwindigkeit auf den Flügeln, wo Javier Pinola und Mike Frantz, vor allem aber Robert Mak und Timothy Chandler die Außenverteidiger der Gelsenkirchener vor erhebliche Probleme stellten.

Exemplarisch deutlich wurde die hervorragende Zusammenarbeit des Amerikaners und des Slowaken beim 3:0 als Mak das Zuspiel von Balitsch technisch hervorragend mit der Außenseite verarbeitete, dann solange wartete bis Chandler ihn auf rechts überlaufen hatte, ihm dann den Ball in den vollen Lauf spielte, so dass er eine scharfe und präzise Flanke auf Didavi schlagen konnte, der den Ball dann per Kopf in die Maschen versenkte.

Es war nicht einzige Szene in der es schien als würde die Präsenz von Robert Mak auf rechts Timothy Chandler stärken. Vielleicht aber tut sich der 22-Jährige aber auch einfacher wenn er von der Verteidigerposition nach vorne stoßen kann. Es ist jedenfalls nicht auszuschließen, dass Dieter Hecking nach dem grandiosen Erfolg des rechten Flügelpaares Chandler-Mak im Saisonendspurt Chandler wieder als Verteidiger einsetzen wird.

Egal wie die Aufstellung in den letzten vier Spielen aussehen wird, die Herangehensweise an die Spiele wird dank des Siegs gegen Schalke nun deutlich entspannter sein. Der Abstand auf den direkten Abstiegsplatz 17 beträgt jetzt acht Punkte, der Relegationsplatz 16 ist sechs Punkte entfernt. Grund dafür ist auch der Verlauf des 30. Spieltags und der war den FCN ja schließlich wie gemalt.

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