Kassiert man fünf Tore zu Hause, so kann man nicht zufrieden sein. Auf diese einfache Formel lässt sich das Spiel des FCN gegen Eintracht Frankfurt reduzieren. Da hilft es nicht Nebenschauplätze wie Joselus Ellenbogen, Joselus Fallsucht oder Joselus Joselu aufzumachen. Der Sieger an diesem Nachmittag war verdientermaßen die Frankfurter Eintracht. Die schafft damit den Sprung weg von den Abstiegsrängen, auf denen sich nach diesem Wochenende der FCN wieder befindet und die er ohne Mentalitätswandel auch nicht verlassen wird.


Wie schon in Hamburg ließen sich die Nürnberger auch von Frankfurt durch hartes Herangehen und ruppige Gangart den Schneid abkaufen. Mit konsequenter, manchmal auch überharter Spielweise wurden die Club-Spieler schnell beeindruckt und verunsichert. In einer dieser frühen Situationen passierte wohl auch die letztlich fast schon spielentscheidende Situation in der Joselus Ellenbogen Petraks Nase traf. Es roch nach Revanchefoul, nachdem Petrak nur wenige Momente zuvor den Spanier ebenfalls im Gesicht getroffen hatte, doch Schiedsrichter Kircher sah es anders. Joselu blieb drauf, Petrak musste runter und als er zur Behandlung draußen weilte, trafen die Frankfurter zur Führung, auch weil mit Petrak eine Anspielstation für Pogatetz fehlte, der sich statt des sicheren Passes im Dribbling verzettelte.

Den Rest der Halbzeit verbrachte der Club dann damit die Umstellung von Petrak auf Balitsch zu verkraften. Eine Umstellung, die einen deutlichen Qualitätsverlust darstellte. Überhaupt merkte man der Mannschaft an, dass mit Chandler, Hasebe, Ginczek und Nilsson Qualität fehlt. Qualität, die nur noch schwer zu kompensieren ist. Es wird mit jedem Ausfall schwieriger das Level zu halten, das Trainer und System erwarten. Am Mittwoch werden nun mit Petrak und Pinola weitere Stammkräfte ausfallen, es könnte am Ende gut sein, dass es genau dieser Substanzverlust ist, der das Schicksal des FCN besiegelt.

Der andere Faktor dürfte aber die eigene defensive Schlafmützigkeit und Inkonsequenz sein, die bei Frankfurts drittem Treffer besonders stark zum Tragen kam. Nicht nur, dass Lanig frei zum Kopfball kommen konnte, auch Madlung kam unbedrängt zum Nachschuss. Gepaart mit einer Reihe von leichten Fehlern im Aufbau kam ein Spiel heraus, an dessen Ende nur eine Niederlage stehen konnte. Darüber kann auch die zwischenzeitliche Aufholjagd nicht hinweg täuschen. Diese zeigte allerdings, dass Jose Campaña auf der Zehn inzwischen die bessere Variante ist im Vergleich zum lethargischen, das Spiel verschleppenden Hiroshi Kiyotake. Der Spanier bereitete Drmic‘ 1:3 mit Traumpass vor und erzielte das 2:3 selbst. Wenn das Spiel einen Gewinner auf Nürnberger Seite hatte, dann ihn.

Wäre der Lauf nach dem 2:3 nicht durch den Platzverweis gegen Pinola jäh gebremst worden, möglicherweise hätte es dann mehr Gewinner gegeben. Doch mit der Hinausstellung war alle Luft aus der Mannschaft entwichen und sie fiel wieder in den Ausgangsstatus vor dem 1:3 zurück. Die passiven, ängstlichen, wenig überzeugenden Nürnberger waren dann wieder da. Dies nutzten die Frankfurter eiskalt für die Tore vier und fünf aus.

Es kann von Vorteil sein, dass nur drei Tage bleiben bis das nächste Endspiel gegen Stuttgart ansteht, man kann schnell eine Reaktion zeigen. Doch andererseits lag in den letzten beiden Spielen so viel im Argen, dass möglicherweise etwas mehr Zeit zur Reflexion und zur Aufarbeitung der Fehler von Nöten wäre. Die folgenden beiden Spiele sind jedenfalls endgültig der Kategorie „Make or Break“-„Do or die“ zuzuordnen, mit ungewissem Ausgang.

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